Im Rahmen unserer #WeStandBYyou-Kampagne übernehmen Samira Marti (Sozialdemokratische Partei der Schweiz), Geert Gabriëls und Esmah Lahlah (beide GroenLinks-PvdA, Niederlande) eine Patenschaft für Anzhela Sikorskaya, Dzianis Dzemidovich und Valeryia Kastsiuhova.
Anzhela Sikorskaya wurde am 15. Juni 2023 verhaftet und wegen „Beleidigung des Präsidenten“ (Art. 368), „Beleidigung eines Regierungsvertreters“ (Art. 369) und „Gewaltanwendung oder Bedrohung eines Staatsbediensteten“ (Art. 366) angeklagt. Anzhela muss nun eine vierjährige Haftstrafe verbüssen.
Samira Marti gehört dem Schweizerischen Nationalrat an und ist Co-Präsidentin der Sozialdemokratischen Fraktion der Bundesversammlung. Mit ihrer zweiten Patenschaft steht sie Anzhela Sikorskaya solidarisch zur Seite und sagt: “Anzhela verliert 4 Jahre ihrer Lebenszeit, weil sie angeblich belarusische Staatsbedienstete beleidigte und bedrohte. Die einzige Gefahr, die von der zierlichen Frau ausging war ihr Gebrauch des Rechts auf freie Meinungsäusserung. Solche Zustände sind in der Schweiz undenkbar, gehören in Belarus unter dem Lukaschenko-Regime aber leider zur Tagesordnung. Friedlicher Protest wird mit brutaler Gewalt beantwortet. Freie Meinungsäusserung führt zum Verlust der eigenen Freiheit. Als Patin für Anzhela Sikorskaya setze ich mich dafür ein, dass sie und alle politischen Gefangenen in Belarus sofort freigelassen und rehabilitiert werden. Ich stehe solidarisch mit Anzhela und all diesen mutigen Menschen, die sich gegen das autoritäre menschenverachtende System stellen und sich für Freiheit und Demokratie einsetzen! #WeStandBYyou»”
Dzianis Dzemidovich wurde am 12. September 2022 verhaftet anschliessend wegen „Beleidigung des Präsidenten“ (Art. 368) sowie „Verleumdung des Präsidenten“ (Art. 367) zu 3 Jahren Haft verurteilt.
Geert Gabriëls ist Abgeordneter für GroenLinks-PvdA in der niederländischen Tweede Kammer. Zu seiner Patenschaft für Dzianis Dzemidovich erklärt er: “Politische Gefangene in Belarus können ihr Leben nicht in Freiheit leben. Sie laufen Gefahr, vergessen zu werden, und das ist ungerecht. Es ist sehr wichtig, dass wir uns weiterhin für sie einsetzen. Die Möglichkeit, einen Präsidenten oder eine Regierung zu kritisieren, ist Teil der Meinungsfreiheit. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. In Belarus führt dies zu einer Gefängnisstrafe – im Fall von Dzianis Dzemidovich zu drei Jahren. Während ich dies schreibe, merke ich bereits, dass ich mehr über diesen Mann wissen möchte. Wer ist er, ausser einem politischen Gefangenen in der belarusischen Diktatur? Wie kann ich ihm helfen, jetzt oder vielleicht nach seiner zukünftigen Freilassung? Was braucht er und was sind seine Träume? Was ist seine Geschichte? Ich würde ihn gerne eines Tages kennenlernen. Dank dieser Kampagne wissen wir jetzt alle von seiner Existenz. Hoffen wir, dass sie zu etwas führt, von dem er profitiert.”
Valeryia Kastsiuhova ist eine bekannte Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Monitoring-Expertengruppe “Belarus im Fokus“. Die Verhaftung am 30. Juni 2021 erfolgte aufgrund ihrer Tätigkeiten, die das Regime als subversiv erachtete. Die Anklage gegen Valeryia umfasste angebliche „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ (Art. 361), „Verschwörung zur Machtergreifung“ (Art. 357) sowie „Aufstachelung zum Hass“ (Art. 130). Die Richterin befand Valeryia für schuldig und verurteilte sie zu 10 Jahren Haft.
Esmah Lahlah ist Abgeordnete für GroenLinks-PvdA in der niederländischen Tweede Kammer und übernimmt die Patenschaft für Valeryia Kastsiuhova. Dazu gibt sie das folgendes Statement ab: “Ich setze mich für die Freilassung politischer Gefangener ein, denn niemand hat das Recht, wegen der Äusserung seiner Meinung unterdrückt zu werden. Ich beteilige mich an dieser Kampagne, weil ich Freiheit für ein Grundrecht und nicht für einen Luxus halte. Gemeinsam für eine Welt, in der Gerechtigkeit und Freiheit für alle selbstverständlich sind.”