Montag der 16. November markiert den 100. Tag der Proteste nach den manipulierten Präsidentschaftswahlen in Belarus. Von Tag eins an reagiert das Regime von Diktator Alexander Lukaschenko mit Gewalt. Doch die landesweiten Demonstrationen gegen ihn und die Forderungen nach einer Demokratisierung hören nicht auf – ebenso wenig wie die brutalen Repressionen.
Seit 100 Tagen vergeht in dem EU-Nachbarland kein Tag ohne Gewalt gegen friedlich Demonstrierende, Inhaftierung und Folter. Mit der Verbreitung des Hashtags #100DaysOfViolence möchten wir die Menschen in Europa und der ganzen Welt die vielfältigen Proteste und Streiks in Gedächtnis rufen, die nach wie vor in Belarus stattfinden. Wir möchten zugleich an die massive Repression erinnern, der sich die Zivilgesellschaft des Landes konfrontiert sieht. Das belarussische Volk braucht unsere anhaltende Solidarität und Unterstützung!
Bitte unterstützen Sie unsere Aktion, indem Sie am Montag, den 16. November, zahlreiche Solidaritätsbekundungen für Belarus unter Verwendung des Hashtags #100DaysOfViolence in den sozialen Medien und insbesondere auf Twitter verbreiten.
Der Hintergrund
Am 9. August trat Alexander Lukaschenko erneut bei den Präsidentschaftswahlen in Belarus – zum bereits fünften Mal innerhalb seiner 26-jährigen Regierungszeit. Die Behörden erklärten ihn offiziell zum absoluten Sieger. Allerdings widerlegten unabhängige Beobachter und Umfragen Lukaschenkos Anspruch auf den Sieg. Um zu fordern, dass ihre Stimme für ein demokratisches Belarus anerkannt wird, gingen die Menschen massenhaft auf die Straße. Obwohl unzählige Demonstrierende und völlig Unbeteiligte verprügelt, ins Gefängnis geworfen oder ins Exil gezwungen wurden, beteiligen sich die Menschen in Belarus seit 100 Tagen ununterbrochen an Demonstrationen, Streiks und anderen Formen des Protests.
Bis heute wurden über 25.000 Menschen verhaftet, über 120 sind derzeit rein aus politischen Motiven inhaftiert. Viele Verhaftete wurden brutal festgenommen und gefoltert, Hunderte haben dabei schwere Verletzungen erlitten. In einigen Fällen sind Menschen sogar im Gefängnis oder bei der Niederschlagung der friedlichen Proteste gestorben.
100 Tage der Gewalt haben den Menschen in Belarus immensen Schaden zugefügt. Wir beobachten derzeit, wie Lukaschenko eine ganze Gesellschaft traumatisiert, um an der Macht zu bleiben. Der Heilungsprozess, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene, wird Zeit brauchen und bedarf der aktiven Unterstützung von Organisationen und Regierungen außerhalb des Landes.
Liberecos Solidaritätskampagne #WeStandBYyou
Im Rahmen unserer Solidaritätskampagne #WeStandBYyou haben bereits mehr als 60 Parlamentarier aus ganz Europa eine symbolische Patenschaft für belarussische politische Gefangene übernommen – um zu zeigen, dass Europa auf Belarus schaut und es nicht vergessen wird.
Indem Sie Bilder, Unterstützungsbotschaften und Informationen unter Verwendung der Hashtags #WeStandBYyou und #100DaysOfViolence teilen, tragen Sie dazu bei, dass Belarus wieder in die politische und öffentliche Wahrnehmung rückt. Die fortwährende öffentliche Unterstützung aus demokratischen Ländern, die Nichtanerkennung von Lukaschenko und eine Untersuchung aller Menschenrechtsverletzungen werden notwendig sein, um sicherzustellen, dass Demokratisierung und Gerechtigkeit eine Chance bekommen, sich in Belarus durchzusetzen.
Weitere Informationen:
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- Erfahren Sie mehr über unsere Solidaritätskampagne #WeStandBYyou, bei der sich europäische Parlamentarier für die Freilassung aller belarussischen politischen Gefangenen einsetzen.
- Die belarussische Menschenrechtsorganisation und unser enger Partner Viasna listet alle derzeit anerkannten politischen Gefangenen in Belarus auf.
- Libereco verbreitet englischsprachige Nachrichten und veröffentlicht wöchentliche Zusammenfassungen über die Lage in Belarus auf seinem Telegram-Kanal und auf Facebook.