Mit einer gemeinsamen Kampagne fordern die Menschenrechtsorganisation Libereco und die Bürger*innenbewegung Campax die UEFA zum Ausschluss von Belarus von der Fussball-EM 2024 auf. Die UEFA muss ihre Selbstverpflichtung zum Schutz der Menschenrechte einhalten. Dazu wurde eine Online-Petition an UEFA-Präsident Aleksander Čeferin lanciert. 

Die UEFA wird dazu aufgefordert, ihr „Human Rights Commitment“ aus dem Jahr 2021 einzuhalten. Darin hatte sich der europäische Fussballverband zur Achtung und Förderung der Menschenrechte in allen Bereichen des Fussballs verpflichtet.

Das Regime von Diktator Alexander Lukaschenko hat in den Gefängnissen in Belarus mehr als 1400 Menschen eingesperrt, die sich friedlich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte eingesetzt haben. Unter den politischen Gefangenen befindet sich auch  der Friedensnobelpreisträger 2022, Ales Bialiatski. Die unschuldig Inhaftierten werden aus politischen Gründen in unfairen und oft geheimen Prozessen zu drakonischen Haftstrafen verurteilt. Im Gefängnis sind sie weiteren Schikanen, Folter und Misshandlung schutzlos ausgeliefert. Das Urteil gegen Bialiatski wird in Kürze erwartet.

„Wir fordern die UEFA dazu auf, vor diesem Menschheitsverbrechen mitten in Europa nicht länger die Augen zu verschliessen. Ein Land, das den Friedensnobelpreisträger und mehr als 1400 Menschen aus politischen Gründen ins Gefängnis wirft, muss von der UEFA sanktioniert werden. Die UEFA sollte ihren schönen Worten auf dem Papier nun Taten auf dem Spielfeld folgen lassen“, fordert Lars Bünger, Präsident von Libereco Schweiz.

Belarus unterstützt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine

Neben der seit Jahren anhaltenden gewaltsamen Unterdrückung der eigenen Bevölkerung unterstützt Belarus auch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Belarus ist faktisch Kriegspartei und stellt Russland Aufmarschgebiet und Stützpunkte für Angriffe auf die benachbarte Ukraine zur Verfügung. Die UEFA hat Russland von der Fussball-EM ausgeschlossen, nicht aber Belarus. Stattdessen wurde lediglich entschieden, dass Belarus seine Heimspiele auf neutralem Boden und ohne Fans austragen muss. 

„Durch ihren Entscheid, Belarus nur ein bisschen zu bestrafen, macht sich die UEFA vollkommen unglaubwürdig. Die UEFA sollte hier ein deutliches Zeichen setzen, dass Länder, die wie Belarus einen Angriffskrieg unterstützen, in der europäischen Fussball-Familie nicht willkommen sind. Die UEFA kann es im Sinne der Achtung der Menschenrechte besser machen als die FIFA mit ihren unseligen Vergaben der Weltmeisterschaften an Russland und Katar. Dies wäre auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität an die Opfer von Krieg und Diktatur in der Ukraine und Belarus“, erklärt Urs Arnold, Kampagnenleiter von Campax.