Im Rahmen unserer #WeStandBYyou-Kampagne übernehmen Lord Simon Russell (House of Lords, Unabhängig, England), Kevin Kühnert (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und Lord Leslie Griffiths (House of Lords, Labour Party, England) eine Patenschaft für Alena und Siarhei Maushuk, Volha Brytsikava und Mikhail Lapunou.

Lord Russell
Alena und Siarhei Maushuk wurden 2020 in Zusammenhang mit den Protesten verhaftet und wegen angeblicher „Teilnahme an Unruhen“ (Art. 293) angeklagt. Alena wurde zu 6 Jahren, ihr Ehemann Siarhei zu 6.5 Jahren Haft verurteilt. Alena berichtete über körperliche und psychische Misshandlungen in Haft und leidet unter Depression. Das Ehepaar hat drei minderjährige Kinder, jedoch wurde Alena das Sorgerecht entzogen.
Lord Simon Russell of Liverpool ist ein unabhängiges Mitglied im House of Lords. Mit seiner zweiten Patenschaft steht er Alena und Siarhei Maushuk solidarisch zur Seite und hält fest: “Ich bin stolz und geehrt, die Patenschaft für Siarhei und Alena Maushuk zu übernehmen, meine Gedanken sind bei ihnen und ihren drei Kindern. Ich und meine politische Weggefährt:innen werden alles in unserer Macht Stehende tun, um auf ihre Leidenssituation aufmerksam zu machen und die Welt daran zu erinnern, dass eine friedliche Demonstration gegen ein totalitäres Regime kein Verbrechen, sondern ein grundlegendes Menschenrecht ist.”

Kevin Kühnert
Volha Brytsikava war die Vorsitzende der unabhängigen Naftan-Gewerkschaft und beteiligte sich 2020 an der Organisation von Streiks. Zwischen 2020 und 2022 verbrachte Volha einige Monate in Haft, unter anderem, weil sie sich in den sozialen Medien gegen den Krieg in der Ukraine aussprach. Am 11. August 2023 wurde sie erneut verhaftet und wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ (Art. 361), „Förderung extremistischer Aktivitäten“ (Art. 361-4) und „Aufstachelung zum Hass“ (Art. 130) zu insgesamt 6 Jahren Haft verurteilt.
Kevin Kühnert ist Abgeordneter im Deutschen Bundestag für die SPD und übernimmt bereits seine dritte Patenschaft. Als Pate von Volha Brytsikava bringt er seine Unterstützung mit dem folgenden Statement zum Ausdruck: “Das belarussische Regime verletzt fortlaufend grundlegende Menschenrechte seiner Bürgerinnen und Bürger. Genau von diesen grundlegenden Menschenrechten machte Volha Brytsikava Gebrauch, als sie sich für die Vereinigungsfreiheit und bessere Arbeitsbedingungen ihrer Kolleginnen einsetzte. Nicht mehr als ihre grundlegenden Menschenrechte übte sie aus, als sie Vorgänge um die Wahlen in Belarus dokumentierte und sich für Frieden aussprach. Das belarussische Regime reagierte darauf mit Repression und Haft. In der Verweigerung basaler Grundfreiheiten entlarvt sich das System Lukaschenka selbst als autoritäres Regime ohne Unterstützung der eigenen Bürger und ohne jede Legitimität. Ich fordere die staatlichen Stellen in Belarus zur sofortigen Freilassung von Volha Brytsikava und aller politischen Gefangenen auf! Die SPD steht an der Seite der unabhängigen belarussischen Gewerkschaften und aller Belrussinnen und Belarussen, die für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie eintreten. Unrecht und Unterdrückung halten sich nicht auf Dauer, auch Belarus wird eines Tages frei sein. Bis dahin werde ich mit vielen anderen die politischen Zustände im Land und den Umgang mit der demokratischen und gewerkschaftlichen Opposition genau beobachten. Kein politischer Gefangener und keine politische Gefangene ist vergessen

Lord Griffiths
Mikhail Lapunou ist der Vater des politischen Gefangenen Mikita Zalatarou, der bei seiner Verhaftung 2020 noch minderjährig war. Mikhail setzte sich für seinen Sohn ein und wurde aufgrund seiner Aktivitäten am 8. August 2023 mit einer Verwaltungsstrafe belegt, die in der Folge immer wieder verlängert wurde. Schliesslich verurteilte das Gericht Mikhail wegen „Gründung oder Beteiligung in einer extremistischen Formation“ (Art. 361-1) und „Förderung extremistischer Aktivitäten“ (Art. 361-4) zu einer Haftstrafe (die Haftdauer ist nicht bekannt).
Lord Leslie Griffiths of Burry Port ist Mitglied des britischen Oberhauses für die Labour Party und ist seit 2021 der Pate von Mikita Zalatarou. Nun übernimmt er auch die Patenschaft für Mikitas Vater Mikhail Lapunou und erklärt: “Ich bin Vater, ich habe zwei Söhne, ich lebe in einem Land, das uns allen die Freiheit gibt, uns zu vereinen und zu sprechen. Das ist es, was ich aufrichtig für Mikhail und Mikita wünsche. Es ist überaus schrecklich zu denken, dass die Suche nach Gerechtigkeit für seinen Sohn als Verbrechen angesehen wird.“