Im Rahmen unserer #WeStandBYyou-Kampagne übernehmen Oras Tynkkynen (Vihreä liitto, Suomen eduskunta, Finnland), Pina Picierno (Partito Democratico, Progressiven Allianz der Sozialdemokraten, Europäisches Parlament, Italien) und Sandra Bubendorfer-Licht (Freie Demokratische Partei, Deutscher Bundestag) eine Patenschaft für Alesia Liantsevich, Katsiaryna Kalybenka und Anastasiya Lazarenka
Alesia Liantsevich ist eine psychologische Therapeutin. Sie wurde am 25. Mai 2023 aufgrund ihrer Online Kommentare, in denen sie beispielsweise Lukaschenko als Psychopathen bezeichnete, verhaftet. Zudem spendete sie an einen Solidaritätsfond, der später als extremistisch eingestuft wurde. Das Gericht verurteilte Alesia wegen „Beleidigung des Präsidenten“ (Art. 368) und „Finanzierung extremistischer Aktivitäten“ (Art. 361-2) zu 3 Jahren Haft. Es wird angenommen, dass Alesia an einer schweren Krankheit leidet und durch die Haftstrafe einem Risiko ausgesetzt ist.
Oras Tynkkynen ist Mitglied im finnischen Parlament für die Partei Vihreä liitto (Grüner Bund). Er übernimmt die Patenschaft für Alesia Liantsevich und erklärt dazu: “Leider ist Alesia nicht allein. Die unrechtmässige autoritäre Herrschaft von Alexander Lukaschenko hat Tausende von Belarus:innen hinter Gitter gebracht, weil sie für ihre Rechte eingetreten sind. Aber zum Glück ist Alesia nicht allein. Wir stehen an ihrer Seite. Und wir werden nicht aufhören, bis sie und alle anderen politischen Gefangenen in Belarus frei sind. Es ist eine grosse Ehre für mich, Alesia als politische Gefangene zu adoptieren. Als Abgeordneter ist es meine Pflicht, für die allgemeinen Menschenrechte überall und für jeden zu kämpfen. Putins Russland benutzt Belarus als Werkzeug in seinem grausamen und ungerechtfertigten Angriffskrieg in der Ukraine. Lukaschenkos Tyrannei muss ein Ende haben.”
Katsiaryna Kalybenka wurde am 10. Januar 2023 verhaftet, weil sie sich im Internet über einen Beamten äusserte. Katsiaryna muss wegen angeblicher „Gewaltanwendung oder Bedrohung eines Staatsbediensteten“ (Art. 366) sowie wegen „Beleidigung eines Regierungsvertreters“ (Art. 369) 3.5 Jahre Freiheitsentzug verbüssen.
Pina Picierno ist die Vizepräsidentin des Europäischen Parlament und italienische Abgeordnete in der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (Partito Democratico). Mit ihrer Patenschaft unterstützt sie Katsiaryna Kalybenka und hält fest: “Ich habe beschlossen, Katsiaryna Kalybenka zu ‚adoptieren‘, die wegen eines Online Kommentars über einen Beamten des Innendienstes verurteilt wurde. Sie wurde zu drei Jahren und sechs Monaten eingeschränkter Freiheit mit Einweisung in eine offene Strafvollzugsanstalt verurteilt. Das belarusische Lukaschenko-Regime unterdrückt täglich politische Oppositionelle, Journalistinnen und Medien und begeht Menschenrechtsverletzungen. Das Regime muss für seine Verbrechen gegen die belarusische Bevölkerung und seine Unterstützung für den Krieg Russlands gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden. Ich stehe zu ihnen und ihrem Recht, frei zu sein. Europa steht an der Seite dieser mutigen politischen Gefangenen!”
Anastasiya Lazarenka war eine Anwältin, setzte sich für politische Gefangene ein und kümmerte sich um ihren betagten Vater und ihren chronisch erkrankten Sohn. Am 2. Juni 2022 drangen Sicherheitskräfte gewaltsam in ihr Zuhause ein und verhafteten sie. Die Anklage legte ihr zur Last, angeblich persönliche Daten von Strafverfolgungsbeamten in einem Chat geteilt und an einem Protestmarsch teilgenommen zu haben. Die Richterin verurteilte Anastasiya wegen „Verletzung der öffentlichen Ordnung“ (Art. 342), „Aufstachelung zum Hass“ (Art. 130) und „Illegale Handlungen in Bezug auf personenbezogene Daten“ (Art. 203-1) zu 6 Jahren Haft.
Sandra Bubendorfer-Licht ist Mitglied im Deutschen Bundestag für die Freie Demokratische Partei. Sie übernimmt bereits ihre zweite Patenschaft und steht Anastasiya Lazarenka mit den folgenden Worten solidarisch zur Seite: „Einen hohen Preis für ihren Freiheitswillen muss derzeit Anastasiya Lazarenka zahlen. Die Anklage gegen die Anwältin umfasste unter anderem den Vorwurf, sie hätte Aktionen organisiert, die grob gegen die öffentliche Ordnung verstossen – weil sie den Angehörigen politischer Gefangener unentgeltlich Rechtsbeistand geleistet hatte. Anastasiya wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. Ein unfassbares Unrecht! Sie muss sofort freigelassen werden! Mein größter Respekt und meine Bewunderung gelten den Menschen aus Belarus, deren Mut zur Freiheit grösser ist als die Angst vor dem Regime und seinen Schergen. Etliche riskieren ihre wirtschaftliche Existenz, ihre Gesundheit, ihr Leben für eine selbstbestimmte Zukunft. Deutschland und Europa stehen an der Seite der Demokratiebewegung in Belarus. Жыве Беларусь!“