Franz Thönnes, SPD- Bundestagsabgeordneter, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages, übernimmt eine Gefangenen-Patenschaft für Nikolai Statkevich.
Zu seinem Engagement erklärte der Bundestagsabgeordnete:
„Für seine Kandidatur um das Präsidentenamt und die Teilnahme an den Demonstrationen nach der gefälschten Wahl von Alexander Lukaschenko gebührt Nikolai Statkevich höchster Respekt und unsere Solidarität. Selbst unter dem Druck einer möglichen langen Haftstrafe kämpft er im Gerichtssaal für mehr Demokratie. Mit meiner Patenschaft will ich dazu beitragen, dass der Präsident Weißrusslands die demokratische Bewegung in seinem Land nicht unbemerkt unterdrücken kann. Jetzt gilt deutlich zu machen, dass die Welt die Vorgänge vor Ort sehr genau registriert.“
Das Patenschafts-Programm für die politischen Gefangenen in Belarus wurde von der Menschenrechtsorganisation Libereco – Partnership for Human Rights initiiert, um die Gefangenen und ihre Angehörigen zu unterstützen. Als Pate wird sich Franz Thönnes für die Freilassung „seines Gefangenen“ einsetzen.
Nikolai Statkevich, Sozialdemokrat und Präsidentschaftskandidat, wurde am Abend des 19. Dezembers 2010, dem Tag der Präsidentschaftswahlen, während einer friedlichen Demonstration vom KGB verschleppt. Mit ihm wurden weitere Präsidentschaftskandidaten, Aktivisten und Journalisten verhaftet. Nach rund fünf Monaten unter schwierigsten Haftbedingungen und in Isolationshaft drohen Statkevich nun bis zu 8 Jahre Gefängnis. Erste Fotos von ihm (seit Dezember 2010) aus dem Gerichtssaal zeigen ihn in verhältnismäßig guter Verfassung. Allerdings hat er stark abgenommen und klagt über Sehschwäche und Herzprobleme.
Belarussische und internationale Menschenrechtsorganisationen betrachten Nikolai Statkevich als Gewissensgefangenen und fordern seine sofortige und bedingungslose Freilassung.