Eishockey-Weltverband IIHF läuft Gefahr, Menschenrechtsverletzungen in Weissrussland zu legitimieren. Zur Entscheidung des Eishockey-Weltverbandes IIHF, die nächste Eishockey-WM 2014 in Weissrussland abzuhalten, nehmen internationale Menschenrechtsorganisationen gemeinsam Stellung:
„Wir haben erfahren, dass die International Ice Hockey Federation (IIHF) auf ihrer Generalversammlung in Stockholm vom 16.-19. Mai bestätigt hat, dass Weissrussland die Eishockey-Weltmeisterschaft 2014 austragen wird.
Wir, Vertreter der internationalen Menschenrechtskampagne „Don’t play with the Dictator!“, sind tief enttäuscht von dieser Entscheidung. Durch die Zusage an Weissrussland, die WM 2014 auszutragen, unterstützt der IIHF ein Regime, das die Menschenrechte der weissrussischen Bevölkerung auf alarmierende Weise verletzt – und läuft Gefahr, dieses Regime zu legitimieren.
Weissrussland wird von Präsident Alexander Lukaschenko beherrscht, in dessen Gefängnissen aktuell mindestens 11 politische Gefangene inhaftiert sind. Unter ihnen sind der für den Friedensnobelpreis nominierte Menschenrechtler Ales Bialiatski und Mitglieder der politischen Opposition. In Weissrussland werden Wahlen gefälscht, freie Medien unterdrückt und junge Menschen wegen ihrer Meinung schikaniert und verfolgt.
Die Austragung der Eishockey-WM 2014 ist für Alexander Lukaschenko eine grossartige Gelegenheit, ein positives Licht auf sich selbst und sein Regime zu werfen. Durch ihre Entscheidung hilft die IIHF dem weissrussischen Regime leider dabei, die WM für politische Zwecke zu gebrauchen. Dies steht im Gegensatz zu den oft genannten Zielen der IIHF, grosse Sportveranstaltungen nicht in politische Spektakel zu verwandeln.“
Unterzeichner des gemeinsamen Statements:
- Libereco – Partnership for Human Rights (Schweiz/Deutschland)
- Östgruppen – Swedish Initiative for Democracy and Human Rights (Schweden)
- Norwegian Helsinki Committee (Norwegen)
- People in Need (Tschechien)
- Menschenrechte in Belarus (Deutschland)
- Civic Belarus (Tschechien)