Stellungnahme von Libereco Schweiz zum Entscheid des Schweizer Parlaments zur Einschränkung des Schutzstatus S für Geflüchtete aus der Ukraine
Die verlangte Einschränkung des Schutzstatus S auf Menschen aus besetzten oder umkämpften Gebieten ist der humanitären Schweiz unwürdig. Wir sind erschüttert über die fehlende Empathie und die realitätsferne Einschätzung der dafür verantwortlichen Parlamentsmitglieder aus SVP, FDP und Mitte.
Kein Gebiet der Ukraine kann in diesem Krieg als „sicher“ bezeichnet werden. Überall und jederzeit ist mit Raketenangriffen zu rechnen, die auch immer wieder in vermeintlich „sicheren“ Gebieten Todesopfer fordern, Wohnhäuser und Infrastruktur zerstören. Die ganze Ukraine leidet unter massiver Stromknappheit wegen zerstörter Kraftwerke. Strom kann nur wenige Stunden täglich geliefert werden. Und der dritte Kriegswinter hat erst angefangen!
Die ukrainischen Flüchtlinge in der Schweiz leiden genug unter der Sorge um ihre Heimat und um dort verbliebene Angehörige und Freunde. Ihr Bleiberecht bis zum Ende dieses Kriegs soll nicht in Frage gestellt werden. Die im Lande bleibenden Menschen zeigen eine unglaubliche Resilienz und haben unsere Unterstützung dringend nötig. Wer sich nun doch zur Flucht entschliesst, soll wie zuvor eine sichere Aufnahme finden. Dies kann die reiche neutrale Schweiz leisten.
Es braucht Signale der Politik, die das Verständnis und die Geduld in der Schweizer Bevölkerung stärken, und die aufzeigen, dass für uns alle in Europa wichtig ist, was in der Ukraine geschieht.
Wir behalten die weitere Entwicklung im Auge.