DAS SCHICKSAL DER POLITISCHEN GEFANGENEN
Der Alltag in den Strafkolonien bedeutet besonders für politische Gefangene Willkür und Diskriminierung. Grundlegende Rechte wie beispielsweise Familienbesuche oder die Teilnahme an religiösen Zeremonien werden ihnen – im Gegensatz zu den regulären Gefangenen – häufig verweigert. Sie sind willkürlichen Bestrafungen mit Isolationshaft und anderen physischen sowie psychischen Misshandlungen ausgesetzt. Dies alles geschieht mit dem einzigen Ziel, diese Menschen zu brechen.
Daher erhalten Briefe aus dem Ausland eine sehr grosse Bedeutung für die politischen Gefangenen. Ehemalige Gefangene bestätigen uns immer wieder, dass Briefe ihnen und dem Regime zeigen, dass die Welt sich solidarisch mit ihnen zeigt und sie nicht in Vergessenheit geraten.
Die Post erreicht die Gefangenen leider nicht immer, da Zensur und Willkür durch die Gefängniswärter*innen vorherrschen. So können Briefe an die politischen Gefangenen zurückgehalten werden, um diese unter Druck zu setzen oder zu bestrafen. Dennoch ist Schreiben wichtig, denn meistens bekommen die Gefangene auch indirekt mit, dass etwas für sie angekommen ist. Allein dieses Wissen ist für politische Gefangene vielfach eine mentale Schütze in der schwierigen Gefangenschaft.