Im Rahmen der Patenschaftskampagne #WeStandBYyou hat Luise Amtsberg (Bundestag, Bündnis 90/Die Grünen) die Patenschaft für den bekannten Philosophen Uladzimir Matskevich. Sie zeigt sich erleichtert, dass er seinen Hungerstreik beenden konnte. Doch sie sichert ihm und den weiteren über 1000 politischen Gefangenen auch weiterhin ihre Unterstützung zu.

Uladzimir Matskevich ist ein bekannter Philosoph und eine Figur des öffentlichen Lebens. Seit dem 4. August 2021 ist er inhaftiert und wegen angeblicher „Organisation von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen“ (Strafgesetz, Art. 342») und „Bildung einer extremistischen Vereinigung“ (Art. 361) angeklagt.

Am 4. Februar 2022 trat Matskevich in den Hungerstreik, um gegen seine Haft und deren Bedingungen zu protestieren. Nachdem die Staatsanwaltschaft Matskevichs Fall offiziell aufgenommen und damit eine seiner Forderungen erfüllt hat, beendete er den Hungerstreik am 16. Februar 2022. Er hielt jedoch gleichzeitig fest, dass nicht alle seine Forderungen erfüllt sind und er jederzeit wieder in den Hungerstreik eintreten könne.

Luise Amtsberg ist Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt. Sie hat die Patenschaft für den politischen Gefangenen Uladzimir Matskevich übernommen und erklärt:

„Das Schicksal des in Belarus aus politischen Gründen inhaftierten Philosophen Uladsimir Mazkewitsch, der aufgrund seiner Haftmaßnahmen und Verfahrensverschleppung vom 4. bis 16. Februar in den Hungerstreik trat, hat mich sehr bewegt. Deswegen möchte ich ihm meine Unterstützung zusichern und für ihn eine Patenschaft übernehmen. Dies ist auch als Zeichen für alle anderen politischen Gefangenen in Belarus gemeint: Wir nehmen an ihrem Schicksal Anteil und werden uns auch weiterhin für ihre Freilassung einsetzen.

Uladsimir Mazkewitsch tritt bereits seit den 1990er Jahren als Philosoph und zivilgesellschaftlich engagierte Persönlichkeit für Bildung sowie gesellschaftliche Teilhabe am sozialen und politischen Leben in Belarus ein. Er wurde am 4. August 2021 aus politischen Gründen verhaftet. Bis heute wurde keine Anklage erhoben oder ein Verhandlungstermin angesetzt. Aufgrund dieser Umstände trat er am 4. Februar – genau ein halbes Jahr nach seiner Verhaftung – in einem Hungerstreik. Nach großer Sorge um seine Gesundheit und sein Leben bin ich sehr erleichtert, dass er diesen gestern Abend beendet hat – nachdem er ärztlich behandelt wurde und Zeichen erhielt, dass sein Verfahren fortgeführt wird.

Mittlerweile befinden sich mehr als 1.000 politisch und zivilgesellschaftlich Engagierte in Belarus in Haft: wegen ihres Einsatzes für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für freiheitliche Aktivitäten und Meinungsäußerung. Dies verdeutlicht leider viel zu anschaulich, mit welch rücksichtslosen Repressionen das belarussische Regime gegen die Zivilgesellschaft vorgeht. Der friedliche Einsatz für politische Beteiligung und demokratische Grundrechte darf kein Verbrechen sein. Deswegen fordern wir die Freilassung Uladsimir Mazkewitsch und allen politisch Inhaftierten und werden die Unterstützung der belarussischen Zivilgesellschaft auch in Zukunft aktiv fortsetzen.“