Wie ist Libereco entstanden?
Wir, ehemalige und teils nach wie vor aktive Mitglieder von Amnesty International, haben Libereco im Februar 2009 in Bonn gegründet. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre entstanden ausgehend von persönlichen Verbindungen Kontakte zu Menschen, die in der belarussischen Zivilgesellschaft in den unterschiedlichsten Formen aktiv waren. Diese Verbindungen haben wir zusammen mit neuen Mitstreiter*innen intensiviert und durch die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vor Ort ausgebaut.
 
Was bedeutet 'Libereco'?
Das Wort „Libereco“ entstammt der Kunstsprache Esperanto. Ludwik Lejzer Zamenhof präsentierte sie 1887 der Weltöffentlichkeit, um damit eine Möglichkeit für eine klare und einfache Verständigung zwischen allen Völkern zu schaffen. Die deutsche Übersetzung von „Libereco“ lautet „Freiheit“. Der Name ist unser Programm und Kernziel, er steht für das, wofür wir uns einsetzen.
 
Warum setzt sich Libereco für Menschenrechte in Belarus und der Ukraine ein?
In Belarus sind Menschenrechtsverletzungen nach wie vor ein Regierungsinstrument. Als einziges Land Europas vollstreckt es nach wie vor die Todesstrafe, Journalist*innen können nicht frei berichten undDemonstrationen werden teils brutal niedergeschlagen. Darüber hinaus riskieren Menschen, die sich kritisch gegen das Regime des seit 1994 autokratisch regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko äußern, nicht nur ihren Arbeit- oder Studienplatz. Ihnen drohen auch empfindliche Geld- und langjährige Haftstrafen.

Zwar ist die Situation in der benachbarten Ukraine besser. Doch seit dem Ausbruch des Krieges haben auch dort die Menschenrechtsverletzungen massiv zugenommen – insbesondere und gerade in den Konfliktgebieten. Deshalb engagiert sich Libereco seit dem Frühjahr 2014 auch dort. Anfangs sammelten wir vor allem Spenden für humanitären Projekte, daraus erwuchsen feste Partnerschaften in der Menschenrechtsarbeit und -bildung.

 
Wie arbeitet Libereco?
Zusammen mit unseren Partnerorganisationen sammeln wir Informationen über Menschenrechtsverletzung und initiieren Projekte, Workshops und öffentlichkeitswirksame Kampagnen.

Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Probleme in Belarus und der Ukraine, bilden Multiplikator*innen aus und vernetzen Organisationen und Einzelpersonen.

Gemeinsam protestieren wir gegen Menschenrechtsverletzungen und versuchen über verschiedene Wege die Menschenrechtslage in den beiden Ländern zu verbessern. Damit können wir den Opfern von Menschenrechtsverletzungen und ihren Angehörigen helfen und zeigen uns mit ihnen solidarisch.

In Belarus kooperieren wir unter anderem mit dem Menschenrechtszentrum Viasna und der Initiative Politzek.me, in der Ukraine mit Vostok SOS, Postup, Tolerspace und dem Menschenrechtsbündnis Justice for Peace in Donbas.

Alle unsere Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Ausnahmen bilden größere Projekte mit internationalen Partnerorganisationen, bei denen wir versuchen, die enormen zeitlichen Aufwände angemessen zu entlohnen.

Wir sind dezentral organisiert und haben derzeit kein Büro. Aktive Mitglieder leben in München, Hamburg, Berlin, Frankfurt/Main, Nürnberg, Leipzig, Zürich sowie in den Niederlanden. Wir kommunizieren via Skype, Telegram und E-Mail und treffen uns mehrmals jährlich, um unsere Aktionen und Projekte zu planen.

 
Was bedeutet 'Partnership' in unserem Namen?
Seit Gründung arbeiten wir mit Menschenrechtsorganisationen in Belarus zusammen, seit 2014 mit NGOs in der Ukraine. Partnership bedeutet, dass wir auf Augenhöhe partnerschaftlich zusammenarbeiten. Gemeinsam entwickeln wir Projekte und Initiativen, die an die der jeweils aktuellen Bedürfnisse in den beiden Ländern angepasst sind.

Darüber hinaus entwickeln und koordinieren wir zusammen mit Organisationen und Initiativen aus aller Welt Aktionen und Appellaufrufe, um möglichst viele Menschen zum Handeln gegen Menschenrechtsverletzungen zu mobilisieren.

 
In welchen Netzwerken und Dachverbänden ist Libereco vertreten?
Libereco ist derzeit Mitglied der Civic Solidarity Platform und bei MitOst. Zudem haben wir uns der Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International Deutschland angeschlossen. Damit verpflichten wir uns, unsere Arbeit für die Öffentlichkeit sowie Spender*innen nachvollziehbar zu machen.
 
Wie kann ich Libereco unterstützen?
Libereco finanziert sich zum Großteil durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Ihre Spende ermöglicht es uns, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und bekannt zu machen, um den politischen Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen. Außerdem können wir mit Ihrer Spende notleidenden Menschen in Belarus und in der Ukraine helfen.

Als Mitglied können Sie aktiv bei uns mitarbeiten. Wenn Sie sich für eine Mitgliedschaft oder Mitarbeit interessieren, nehmen Sie einfach unverbindlich mit uns Kontakt auf.

 
Ist Libereco an bestimmte Religionen, Parteien oder Weltanschauungen gebunden?
Libereco versteht sich als überkonfessionelle und überparteiliche Organisation. Wir sind offen für alle Menschen, unabhängig von Weltanschauung und Religion. Wir lehnen rassistische, sexistische, homophobe, fremdenfeindliche und antisemitische Äußerungen ab und grenzen uns von Organisationen, die solche Einstellungen teilen, scharf ab.
 
Wer kann Mitglied bei Libereco werden?
Mitglied kann jede Person ab 16 Jahren werden, die den Zielen von Libereco zustimmt. Eine Mitgliedschaft unter 16 Jahren ist möglich, wenn die Erziehungsberechtigten dem zustimmen.

Jede*r Interessierte kann dem deutschen Verein Libereco – Partnership for Libereco e.V. oder dem schweizerischen Verein Libereco – Partnership for Human Rights beitreten.

Jedes Mitglied zahlt einen jährlichen Mitgliedsbeitrag und kann über die Ziele, Aktionen und die weitere Entwicklung von Libereco mitentscheiden. Auf der jährlich einmal stattfindenden Mitgliederversammlung ist jedes Mitglied stimmberechtigt.

Zudem hat jedes Mitglied die Möglichkeit sich aktiv bei Libereco einzubringen – eine aktive Mitarbeit ist jedoch keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft bei uns.

 
Von welchen Organisationen und Spendern hat Libereco Geld erhalten?
Neben zahlreichen privaten Spendern haben wir bisher projektbezogene Fördermittel von folgenden staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren erhalten (siehe auch Abgeschlossene Projekte):

    • Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland (ÖPR-Programm)
    • Bundeszentrale für politische Bildung
    • Human Rights Fund der Botschaft der Niederlande in Polen
    • International Visegrad Fund
    • MitOst
    • Open Society Foundations
    • Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
    • Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
    • The German Marshall Fund of the United States

 
Welche Datenschutzrichtlinien beachtet Libereco?
Unsere Datenschutzerklärung können Sie hier einsehen.