
500 Briefe an Gerichte in ganz Belarus verschickt
LIBERECO hat Briefe an Richter in ganz Belarus geschickt, die von mehreren Dutzend europäischen Abgeordneten unterzeichnet worden waren. Jeder der Richter ist an unrechtmäßigen Haftstrafen unter inhumanen Bedingungen beteiligt.
LIBERECO hat einen Brief an 491 belarusische Richter*innen geschickt. Alle sind an der unrechtmäßigen und unmenschlichen Inhaftierung politischer Gefangener in Belarus beteiligt. Der Brief war von 72 Abgeordneten aus 11 europäischen Parlamenten unterzeichnet worden.
Das Schreiben beginnt mit den Worten: “Wir sind Parlamentarier*innen aus ganz Europa, denen Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit am Herzen liegen. Unsere Aufgabe in unseren Parlamenten ist es, uns für unsere Bürger einzusetzen, ihre Rechte zu wahren und Unschuldige zu schützen. Wir schreiben Ihnen, einem Richter in Belarus, weil Sie in Ihrer Arbeit die gleiche Verantwortung haben.”
“Mit diesem Brief zeigen die europäischen Abgeordneten den Richtern, dass ihre ungerechte, unmenschliche und grausame Arbeit in ganz Europa gesehen wird und Bescheid weiß”, betont Ken McBain, LIBERECO-Vertreter im Vereinigten Königreich. “Tausende Menschenleben und Familien wurden durch die Urteile dieser Richter brutal zerstört. Sie haben das Volk verraten, dem sie geschworen hatten, fair und unparteiisch zu dienen. Doch es ist noch nicht zu spät für sie, sich zu ändern und tatsächlich der Gerechtigkeit zu dienen, anstatt dem Lukaschenko-Regime.”
Briefe an Gerichte in ganz Belarus versandt
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Im Rahmen der Kampagne wurde allen Richtern ein persönliches Exemplar des Briefes zugestellt, das an das Gericht in Belarus adressiert wurde, an dem sie tätig sind. Der polnische Europaabgeordnete Michał Kobosko bezeichnet die Situation in Belarus als “eine der größten Tragödien im modernen Europa”.
Der Politiker fügt hinzu: “Ein Volk, das nur Freiheit wollte, wurde von seinem eigenen Staat verraten. Tausende wurden verprügelt und dann verurteilt. Kinder verloren ihre Eltern und ihre Familien blieben zurück. Frauen und Männer, die den Mut hatten, ‘Nein’ zu sagen, leiden jetzt in Gefängniszellen. Ihr einziges ‘Verbrechen’ war es, von Demokratie zu träumen. Deshalb unterstütze ich die Initiative, Briefe an Richter*innen zu schicken, die in den letzten fünf Jahren Menschen in Belarus wegen ihrer politischen Überzeugungen verurteilt haben. Dies ist ein wichtiger Akt des Protests gegen die Gesetzlosigkeit und Unterdrückung. Ich glaube, dass internationaler Druck – in welcher Form auch immer – Lukaschenkos Unterstützer*innen dazu bringen kann, über ihre Handlungen nachzudenken. Diejenigen, die heute dem Regime dienen, müssen wissen, dass die Welt zusieht.”
Der Brief im Wortlaut (englischsprachige Fassung):
Dear < judge name >,
We are parliamentarians from Europe who care about the rule of law and justice. Our responsibility in our parliaments is to advocate for our citizens, to uphold their rights, and to protect the innocent. We write to you, a judge in Belarus, because you share these responsibilities in your job.
As a Belarusian Judge you solemnly swore that, “before the people of the Republic of Belarus to honestly and conscientiously fulfill my duties, to administer justice, obeying only the Constitution of the Republic of Belarus, to be impartial and fair, as the duty of a judge commands me.”
We are sure that you are aware that the Republic of Belarus is a signatory to the United Nation’s Convention against Torture and Other Cruel Inhuman or Degrading Treatment or Punishment and the International Covenant on Civil and Political Rights.
It is now five years in Belarus where we have seen thousands of your fellow country-men and women unjustly arrested, tried, sentenced and imprisoned without supporting evidence. We are writing to you, and all other judges in Belarus who are involved in trials against your fellow Belarusians. We want to remind you that the world is aware of the abuses of justice and freedom and human rights that you participate in.
We, as parliamentarians, serve our country, the European Union, and our citizens, and we hope that we can look back with a clear conscience and pride in how we did that. You are in a position of authority and responsibility so we, all of the undersigned, ask that you exercise that authority and responsibility so that you too can have a clear conscience and pride in your work.
Yours sincerely,
Austrian Nationalrat
Petra BayrEuropean Parliament
Germany
Sergey Lagodinsky
Gabriele Bischoff
Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Netherlands
Thijs Reuten
Poland
Michał KoboskoFinnish Parliament
Oras TynkkynenFlemish Parliament
Fourat Ben ChikhaGerman Bundestag
Agnieszka Brugger
Anton Hofreiter
Armin Grau
Kassem Taher Saleh
Katrin Göring-Eckardt
Claudia Müller
Claudia Roth
Konstantin von Notz
Lena Gumnior
Lisa Badum
Lukas Benner
Max Lucks
Ophelia Nick
Robin Wagener
Sandra Stein
Swantje Michaelsen
Tina Winklmann
Felix Banaszak
Franziska Brantner
Hanna Steinmüller
Helge Limburg
Chantal Kopf
Julian Joswig
Jan-Niclas GesenhuesLatvian Saeima
Andris Šuvajevs
Antoņina Ņenaševa
Kaspars Briškens
Leila Rasima
Mairita Lūse
Jurģis Klotiņš
Juris Viļums
Jana SimanovskaLuxembourg Chamber of Deputies
Gusty Graas
Yves Cruchten
Meris Sehovic
Nathalie Morgenthaler
Octavie Modert
Paul Galles
Sam Tanson
Sven Clement
Tom WeidigScottish Parliament
Beatrice Wishart
Bob Doris
John Mason
Kevin Stewart
Kenneth Gibson
Liam McArthur
Paul Sweeney
Willie RennieSecond Chamber, Netherlands
Kati Piri
Tom van der LeeSwiss Nationalrat
Barbara Gysi
Katharina Prelicz-Huber
Claudia Friedl
Mattea Meyer
Nicolas Walder
Priska Seiler Graf
Cédric WermuthBritish Parliament
Wendy Chamberlain
Baroness Kennedy of the Shaws LT KC
Baroness Crawley
Lord Griffiths of Burry Port
Lord Russell of Liverpool
Lord Foulkes of Cumnock
