Im Rahmen der Solidaritätskampagne #WeStandBYyou von Libereco haben Tomasz Frankowski (Europäisches Parlament, Polen), Franziska Brantner (Bundestag) und Niklas Nienaß (Europäisches Parlament, Deutschland) Patenschaften für politische Gefangene in Belarus übernommen.
Andrei Novikau ist russischer Staatsangehöriger und ein Wahlkampfhelfer von Sviatlana Tsikhanouskaya. Er wurde am 6. Juni festgenommen, weil er am 29. Mai in Grodno an einer Wahlveranstaltung teilgenommen hat. Man hat ihn unter Artikel 342 des belarussischen Strafgesetzbuches (“Organisation oder Vorbereitung von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen”) angeklagt.
Tomasz Frankowski, Mitglied der Belarus-Delegation des Europäischen Parlaments, erklärte anlässlich der Übernahme seiner Gefangenen-Patenschaft für Andrei Novikau: “Mit der letzten Resolution zur Lage in Belarus, die mit großer Mehrheit im Europäischen Parlament angenommen wurde, senden wir ein starkes politisches Signal an die Menschen in Belarus, dass wir zu ihnen stehen. Wir fordern außerdem die sofortige und bedingungslose Freilassung und die Aufhebung aller Anklagen gegen alle Personen, die vor und nach den sogenannten Wahlen vom 9. August aus politischen Gründen inhaftiert wurden – einschließlich aller Personen, die wegen ihrer Teilnahme an Protesten gegen die Wahlergebnisse oder gegen die von den Behörden angewandte Gewalt oder wegen ihrer Bekundung der Unterstützung dieser Proteste inhaftiert wurden“.
Uladzimir Tsyhanovich ist ein Blogger und Autor des YouTube-Kanals von MozgON. Er wurde am 9. Juni verhaftet und ist ein Verdächtiger im Fall von Siarhei Tsikhanouski.
Franziska Brantner, Sprecherin für Europapolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, hat die Gefangenen-Patenschaft für Uladzimir Tsyhanovich übernommen und erklärte: “Seit Wochen kämpfen die Menschen in Belarus für ihre Rechte, für Demokratie und gegen eine der letzten Diktaturen Europas. Dabei riskieren sie, verfolgt, verhaftet und entführt zu werden. Genauso wie der Blogger Uladzimir Tsyhanovich, der schon seit dem 09.06.2020 inhaftiert ist und für den ich diese symbolische Patenschaft übernommen habe aus Solidarität für alle Menschen, die in Belarus friedlich für ihre Freiheit protestieren. Ich fordere die Behörden in Belarus auf, ihn und alle weiteren politischen Gefangenen sofort, bedingungslos und unversehrt freizulassen, die Menschenrechte zu achten und faire, freie Wahlen durchzuführen.”
Dzmitry Kazlou ist ein Blogger, der den YouTube-Kanal „Seryi Kot“ betreibt. Er wurde am 10. Juni zusammen mit mehreren Aktivisten der Gruppe European Belarus verhaftet. Ursprünglich sollte er nach Ablauf seiner 20-tägigen Haftstrafe am 30. Juni freigelassen werden. Man hat ihn jedoch weiterhin inhaftiert und unter Artikel 342 des belarussischen Strafgesetzbuches (“Organisation oder Vorbereitung von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen”) angeklagt.
Niklas Nienaß, Mitglied des Ausschuss für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, erklärte anlässlich seiner Gefangenen-Patenschaft für Dzmitry Kazlou: “Politische Gefangenschaft ist in Belarus kein Novum. Dzmitry Kazlou wurde bereits vor dem Wahlbetrug und den Massenprotesten der vergangenen Wochen mehrfach inhaftiert – allein dafür, dass er seine Meinung auf YouTube geäußert hat. Im Juni wurde er erneut verhaftet und ist noch nicht wieder freigelassen worden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Diktatoren und Regime die Meinungsfreiheit in irgendeiner Weise unterdrücken. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie kritische Stimmen zum Schweigen bringen. Wir dürfen nicht zulassen, dass ihr Terror uns Angst macht. An Dzmitry und alle Belarussen: Haltet den Kopf hoch, bleibt stark und setzt den Kampf fort. #WeStandBYyou.”